Immer mehr Eltern hören, dass Ihr Kind an Legasthenie leiden soll. Da sich manche sich mit dieser Diagnose alleingelassen fühlen, wollen wir an dieser Stelle einige Backgroundinformationen über Legasthenie geben.
Was ist Legasthenie?
In einer leistungsorientierten Gesellschaft, wie wir sie in Deutschland vorfinden, ist eine gute Rechtschreibung Grundvoraussetzung für gute Schulnoten, daher fällt ein an Legasthenie leidendes Kind früh auf; während sie häufig in den unterschiedlichsten Schulfächern ganz normale oder gar sehr gute Resonanzen für ihre Leistungen bekommen, fällt dennoch die Benotung durch die Lese- und Rechtschreibwäsche oftmals schlecht aus. Obwohl sie genauso klug sind wie ihre Mitschüler, werden sie oft Ziel von Hohn und Spott, was wiederum eine allgemeine Lernunlust sowie psychische und soziale Schäden zur Folge haben kann.
Wird die Legasthenie nicht behandelt, landen viele der sogenannten Legastheniker auf der Förderschule (Sonderschule) und erkranken unter Umständen an Depressionen.
Was sind die Ursachen?
Es gibt diverse Gründe für den Auslöser der Legasthenie: Sie kann beispielsweise durch eine Schädigungen des Kindes bei der Geburt oder in der Schwangerschaft hervorgerufen werden. Das Elternhaus und das Umfeld des Betroffenen spielen ursprünglich keine Rolle – allerdings gibt es durchaus sogenannte „Risikofamilien“, in denen die Legasthenie gehäuft vorkommt, weshalb eine genetische Ursache nicht ausgeschlossen werden kann; bereits bei der Messung der Hirnströme von Neugeborenen können auffällige Abweichungen bei Legastheniker festgestellt werden. Psychische Belastungen begünstigen die Legasthenie, sind allerdings keine Auslöser.
Wie verbreitet ist die Legasthenie?
Circa fünf Millionen Deutschen leiden unter Legasthenie?. Wenn man leichte Vorkommnisse der LRS mit berücksichtigt, so sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung – Jungen schätzungsweise doppelt so häufig als Mädchen – davon betroffen.
Wie wird Legasthenie behandelt?
Wenn die Legasthenie früh erkannt und behandelt wird, können leichte Entwicklungsstörungen erfolgreich behoben oder gar gänzlich vermieden werden. Generell gilt; je früher man mit der Therapie einsetzt, desto bessere Erfolge können erzielt werden. Bei der Behandlung fördert man die phonologische Bewusstheit. Häufig wird die Therapie von einer psychologischen Betreuung unterstützt, da sich zum Beispiel Schulangst als Begleiterscheinung hemmend auf die Entwicklungsförderdung eines Kindes einwirkt.